Mr. Sauvignon Blanc
Olivers Lieblingsrebsorte. Die Stilistiken dieser Welt faszinieren ihn schon immer, Einflüsse aus Südafrika, Frankreich und Neuseeland kennzeichnen seine Range. Mal grün-grasig und karg, mal betörend exotisch und voller Fülle und ein wieder ein anderer geprägt von Mineralik und Salzigkeit. Oliver Zeter schafft es eine sehr breite Palette Sauvignon Blanc Stile von höchster Güte darzustellen – und das in der Pfalz, genauer „uff de Haardt“ in Neustadt a.d.W..
Der Quereinsteiger, der Spätberufene, der Senkrechtstarter
Wir besuchen Oliver und sein Team regelmäßig. Alle Treffen sind stets geprägt von freundschaftlichem und respektvollem Umgang miteinander. Vor vielen Jahren, als Oliver Zeter noch kein Starplayer unter den Weingütern war und wir mit unserem Weinhandel sogar noch in den Babyschuhen steckten, war es einem glücklichen Zufall und zu verdanken, dass ein Mitarbeiter aus Olivers Team auf uns zukam. Aus diesem Zufall wurde im Lauf der Jahre Sympathie und Freundschaft und sehr viel gegenseitige Wertschätzung. Heute sind dieses Weingut und seine Mitarbeiter aus unserem Kosmos kaum noch wegzudenken.
Oliver Zeter selbst startete seine Karriere in der Weinwelt im Ursprung als Händler und kam später auf den Plan, gleich der französischen Negociants auch in Deutschland zu agieren. Im Klartext hieß das, dass Oliver Zeter, der von Haus aus kein Weingut und keine Weinberge besaß, mit Vertragswinzern arbeitete, die die Weinberge nach seinen Vorgaben bewirtschaften und bearbeiten. En gros arbeitet Oliver heute noch so, doch seine Ergebnisse sprechen für sich. Innerhalb weniger Jahre katapultierte sich das Etikett mit dem Bär an die Spitze der deutschen Sauvignon Blanc Szene, stets begleitet von innovativen Ideen, Neuerungen und Sortimentserweiterungen.
Vor wenigen Jahren kam dann auch der Kauf und die Renovierung eines als Weingut dienenden Anwesens auf der Haardt hinzu. War Oliver Zeter zuvor nicht wirklich als Weingut „greifbar“, so wurde nun hier ein Showroom geschaffen, der nicht nur als Heimstatt für die Familie dient, sondern auch den vielen weintouristischen Neugierigen einen Anlaufpunkt bietet. Die Produktion findet hier freilich nicht statt, auch befinden sich hier keine Weinberge und kein Lager – all das befindet sich entsprechend Olivers Philosophie „andernorts“.
Sauvi, Sauvi, Sauvi … und was noch?
Was muss man hier probiert haben? Ganz klar: Sauvignon Blanc. Der Gutswein ist schon ein schöner Einstieg, die Range nach oben hin vielfältig wie besonders. Mein ganz persönlicher Favorit ist hier der Sauvignon Blanc Steingebiss: Knochentrocken, klar, lebhafte Säure, Grapefruit, sanfte Stachelbeere und schöne Mineralik. Genau meins.
Aber auch die Burgundersorten führen bei Oliver kein Schattendasein mehr. So hat er zwischenzeitlich in der Pfalz tolle Lagen aufgetan, die mit Burgundersorten bepflanzt wurden und im burgundischen Stil ausgebaut werden. Die Linie nennt sich Minéral und zeichnet sich durch klassisch-reduktive Stilistik aus – ein Beweis für das breite Spektrum, das Oliver Zeter heute abbildet. Dass es ihm daneben klassisch französische Rebsorten wie Viognier und Chenin Blanc angetan haben, rundet das Gesamterlebnis ab.
Gehen wir zu den Rotweinen, so darf auch hier der Name Oliver Zeter nicht fehlen. Vom „kleinen“ Pinot Noir über Cuvee Z oder der Zahir – die Handschrift Olivers ist unverkennbar; seine Vorliebe für Frankreich in diesem Punkt auch. Beinahe ausschließlich französische Rebsorten werden hier in Cuvees oder reinsortig verarbeitet, eben ganz so, wie es der Idee Olivers entspricht. Syrah, Cabernet Franc und Pinot Noir dominieren. Nichts wirkt fett oder überladen, alle Weine glänzen stets mit Eleganz und Drinkiness.
Noch ein brandheisser Tipp zum Abschluss: Oliver Zeters Sekt Sauvignon Brut – so viel wunderbare Exotik in einer Flasche Bubbles ist einfach jeden Cent wert.
Probieren
Ein gutes Fazit zu seinen Weinen? Probieren. Nicht immer „everybodys´ darling“, aber in jedem Fall die Versuchung wert. Probiert die Weine von Oliver – in der Gastronomie oder bei Eurem Händler des Vertrauens (im Zweifelsfall bei uns in Brand´s Weinladen;)). Ein Besuch im „Showroom“ ist ganz nett und man kann dort auch das ein oder andere Special probieren, das man nicht allerorten bekommt.
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